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40 Jahre Volksschule Graz-Eisteich

GESCHICHTE DER VOLKSSCHULE GRAZ-EISTEICH

„Rasch, rationell, günstig … Neue Grazer Volksschule in 5 Monaten fix und fertig‚ war am 31. Oktober 1972 in der Kleinen Zeitung zu lesen. Damit war unsere Schule, die Volksschule Eisteich gemeint!

In Graz herrschte vor mehr als 40 Jahren eine große Schulraumnot. Die Folgen davon waren überfüllte Klassen und Wechselunterricht. Der Bau neuer Wohnsiedlungen in den Bezirken Waltendorf und St. Peter verschärfte dieses Problem. Eine Interessensgemeinschaft forderte mit allem Nachdruck einen Schulbau in diesem Gebiet. Die Beschaffung des Baugrundes bereitete Schwierigkeiten, da es dazu verschiedene Sichtweisen und Meinungen gab. Schließlich aber einigte man sich für das Grundstück im Siedlungsgebiet Eisteich. Anfängliche Einwände, die Schülerlnnenzahl wäre nicht klassenfüllend, erwiesen sich als Trugschluss. Ganz im Gegenteil! Durch die rege Bautätigkeit um die Schule herum, begannen sich die Menschen, die dort wohnten bzw. wohnen wollten, Sorgen zu machen, ob ihre Kinder den ihnen zustehenden Platz in der Volksschule Eisteich wohl auch bekommen konnten.

Die Schulverantwortlichen waren daher gefordert, neue Wege zur Beseitigung dieser misslichen Lage zu beschreiten. Nach Studienreisen in verschiedene Länder wie  Jugoslawien, Schweden, Kanada und Deutschland suchte der damalige Stadtrat Ferdinand Sapper mit seinen Mitarbeiterlnnen nach Modellen, mit denen sich Schulbauten rasch, rationell und vor allem günstig errichten ließen.

Rationelle Baumethoden mit Halbfertigbauweise ermöglichten den Bau der Volksschule Eisteich in relativ kurzer Bauzeit – etwa 6 Monate. Dadurch wurden die Baukosten im Vergleich zu konventionellen anderen Schulbauten wesentlich gesenkt. Diese moderne Bauweise veranlasste viele Gäste aus dem In- und Ausland zu einem Besuch der Volksschule Eisteich. Die verbaute Fläche beträgt 1610 m2, und die Kosten beliefen sich auf ca. 7.840.000,- Schilling. Für die Planung waren die Architekten Dipl. Ing. F. Karl und Dipl. Ing. E. Kohlberger verantwortlich. Baubeginn war März 1972, die Fertigstellung erfolgte im September 1972. So konnte der Unterricht bereits im September 1972 mit 201 Schülerlnnen unter der Leitung von VDir. Alfred Ilzer aufgenommen werden.

Am 28. Oktober 1972 fand ein Tag der offenen Tür in der Volksschule Eisteich statt, an dem Omnibusse interessierte Gäste zu unserer Schule brachten. Die offizielle, feierliche Eröffnung unserer Schule fand am 11. November 1972 statt, bei der unsere Pausenhalle von begeisterten Kindern, Eltern hohen Vertretern der Politik, Wirtschaft und der Kirche gefüllt war.

Verständnisvolle Zusammenarbeit zwischen Eltern und Erziehern soll besonders das Geschehen in der Volksschule Eisteich bestimmen, betonte der damalige Schulleiter  Alfred Ilzer in seinem Grußwort anlässlich der Eröffnung. Und das sollte sich auch bis heute nicht ändern! Im April 1992 ging OSR Alfred Ilzer in den wohl verdienten Ruhestand. In der Zwischenzeit übernahm VOL Elisabeth Kutnar die provisorische Leitung. Am 1. September 1992 folgte OSR Annemarie Schimek, die seit Beginn des Bestehens an unserer Schule tätig war. Ihr Hauptanliegen war es, das Miteinander des Lehrerlnnenteams zu fördern und den Kontakt zu den Eltern zu intensivieren. „Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht im Herzen seiner Mitmenschen“ (Albert Schweitzer) – und das hat sie bis heute geschafft, obwohl sie mit 31. August 2001 in Pension ging.

Auch heute ist sie ein stets gern gesehener Gast bei uns, verwöhnt Lehrer- und Schülerlnnen mit kulinarischen Köstlichkeiten und steht uns mit ihrer Hilfsbereitschaft und Empathie zur Seite. 40 Jahre nach der Eröffnung unserer Schule, im Schuljahr 2011/12, besuchen 220 Schülerlnnen die Volksschule Eisteich. Am Schulgelände selbst hat sich nur wenig verändert. 2006 wurde das Schulgebäude von der GBG um 106 m2 erweitert, eine Küche mit Speisesaal, der auch gleichzeitig Aufenthaltsraum ist, wurde dazu gebaut, um der Raumnot entgegenzuwirken. Den veränderten Anforderungen der Gesellschaft (Berufstätigkeit beider Elternteile, alleinerziehende Eltern…) musste die Schule Rechnung tragen. Die drastisch veränderten und verknappten Arbeitsplätze erhöhen den Leistungsdruck auf die Familie und die Schule. Die Unverzichtbarkeit einer Nachmittagsbetreuung war bereits gegeben, doch es scheiterte vorerst an der Verwirklichung. Zahlreiche Besprechungen und Petitionen an den Schulerhalter folgten, vorerst noch ohne Erfolg. Es fehlte an Geschirr, Ausstattung und Personal.

2002/03 konnte durch die massive Unterstützung des Elternvereins eine Nachmittagsgruppe mit 30 Kindern vom Verein KISS installiert werden. Die Ausstattung und das Geschirr wurden vom Elternverein finanziert. 2004/05 durften wir zu unserer großen Freude eine ganztägige Schulform mit getrennter Führung eröffnen, bei der die Betreuung ausschließlich von Pädagoglnnen durchgeführt wurde. Damals wie heute ist es uns wichtig, keine Aufbewahrungsstätte für die Kinder zu schaffen, sondern eine Schule mit dem Mut zur Erziehung. Unser Bestreben geht dahin, unseren Kindern neben einer fundierten Wissensvermittlung und Förderung der einzelnen Begabungen, auch die Fähigkeit zu stärken, in einer Gemeinschaft zu leben, und die Kinder somit zu verantwortungsbewussten und eigenverantwortlichen Menschen zu erziehen.

Sie sollen eine Schule vorfinden, in der Respekt und Vertrauen herrschen und sie sollen spüren: H i e r  werde ich gebraucht mit all meinen Fähigkeiten!

(Quellen: Schulchronik, Kleine Zeitung v. 31.10.1972, Text von Mag. Gerda Lechner aus der Schulzeitung 2011/2012)

Schulleiter der VS Eisteich:

1972—1992: OSR V Dir. Alfred Ilzer

1992: prov. Leitung VOL Elisabeth Kutnar

1992—2001: OSR V Dir. Annemarie Schimek

2001-2014: V Dir. Mag. Gerda Lechner

2014-2015: prov.Leitung VOL Dipl. Päd in  Andrea Fasching

seit 2015/16: V Dir. Birgit Leitner, BEd